stil
ein möglicher name für den grundzug im schaffen eines künstlers ist „stil“. in unserem fall meint stil jedoch nicht die „persönliche handschrift’, die subjektive spur, die zogmayer allen seinen werken aufprägen und sie damit zu unverwechselbaren „originalen“ machen würde. an stil in diesem sinn ist seiner kunst seit mitte der 1990er jahre nicht mehr gelegen. im gegenteil: es gehört zu ihrer eigenart kaum fingerabdrücke des künstlers zu enthalten. subjektiver expressivität wird eine absage erteilt. auch wo es sich um unikate handelt, könnten viele seiner werke industriell verfertigt sein. was sich in ihnen als unverkennbares individuelles gesetz entfaltet, ist nichts in diesem sinn „persönliches“. näher kommt ihm schon das stil-verständnis von deleuze und guattari: „was man als stil bezeichnet, kann die natürlichste sache der welt sein, nämlich der vorgang einer kontinuierlichen variation. […] zu diesem ergebnis kommt man nur durch nüchternheit, durch schöpferische subtraktion. die kontinuierliche variation kennt nur asketische linien, ein bißchen gras und klares wasser.“1
man kann die asketische linienführung, die zogmayers schaffen auszeichnet, mit bezeichnungen wie „intelligente sachlichkeit“, „nüchternheit“, „klarheit“, „einfachheit“ und „ruhe“, manchmal auch „hintergründiger humor“ umschreiben, ohne damit ihr geheimnis zu lüften.
die art und weise wie der künstler darin nicht vorkommt, hat etwas unerwartet persönliches.
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